Im Februar gab es die Neuauflage meines liebsten Gartenbuches „Gesunder Garten durch Mischkultur“ . Die Autorin Gertrud Franck stellt darin ihr eigenes Mischkultursystem vor. Das Buch begeistert mich einfach bei jedem Lesen. So auch diesmal. Deswegen wollte ich mein Beet dieses Jahr testweise noch einmal nach Gertrud Francks Methode der Reihenmischkultur anlegen. Hier habe ich die Methode schon einmal versucht zu beschreiben.
Ein neuer Versuch. Was diesmal besser werden soll.
Richtige Schilder
So wird mein Beet dieses Jahr erneut in Reihen unterteilt. Beim Gemüsebeet anlegen arbeite ich diesmal konsequenter mit Schildern, die genau anzeigen, was dort wachsen soll. Vorher habe ich irgendwelche Stöcker aus dem Garten verwendet, um die Reihen zu markieren. Das hat sich nicht bewährt weil:
- Die Stöcker hat keiner gesehen oder ernst genommen
- Man konnte nicht sehen, was dort wächst (oder ich habe es selbst vergessen *räusper*)
- Sie wurden weggenommen, weggeweht oder sind einfach irgendwie verschwunden, weil die Kinder damit gespielt haben oder ähnliches
- Besonders schön waren die krummen Stöcker natürlich auch nicht.
Dieses Mal also richtige Schilder, die ernst genommen werden und wo drauf stehen wird, was hier theoretisch wachsen soll. Dann trampelt auch niemand auf meinen Gemüsesämlingen herum.
Der Spinat soll keimen
Zunächst habe ich in 50 cm Abstand die Spinatreihen gesät. An diesen Reihen orientiert sich dann alles andere. Bei meinen Versuchen in der Vergangenheit, hatte ich das Problem, dass der Spinat nicht aufgegangen ist. Um das Risiko zu halbieren, habe ich deswegen dieses Jahr zwei unterschiedliche Sorten Spinat ausgesät.
- Die Sorte Matador, diesmal aber samenfeste Biosamen. Er ist großblättrig, für den Frühjahrs und Herbstanbau geeignet und schnellwüchsig.
- Die Sorte Butterfly, hat im Prinzip die selben Eigentschaften.
Damit die Samen auch wirklich aufgehen, habe ich diesmal sehr darauf geachtet gut zu wässern. Besonders, weil sich die Trockenheit des letzten Jahres in diesem Jahr zu wiederholen scheint. Generell habe ich eine eher spezielle Philosophie, was das Bewässern im Garten angeht. Außerdem wohne ich nicht in direkter Nähe zum Garten und kann die Pflanzen nicht jeden Tag mit dem Gartenschlauch hätscheln. Aus diesem Grund war ich mit dem Bewässern sonst eher zurückhaltender. Weil ich aber unbedingt wollte, dass es diesmal funktioniert, habe ich das Beet intensiver als sonst gegossen. Bis jetzt sieht es spinattechnisch schonmal ganz gut aus.
Ein ordentlicher Plan
Konkrete Pläne sind einfach nicht meine Stärke. Ich lese Sachen, verinnerliche sie und überlege, wie ich es in Garten umsetzen könnte. Ich habe einen groben Plan in meinem Kopf, handle beim Ausäen aber oft nach Gefühl, Lust, Laune und spontanen Ideen, die mir in den Kopf kommen. Das macht Spaß und klappt mal sehr gut aber manchmal auch nicht so gut. Und weil ich in den Augen anderer Kleingärtner in meinem verwilderten Garten sowieso komische Sachen mache, soll es ja auch noch mehr Erfolgserlebnisse geben. Also Ergebnisse mit denen man auch mal angeben kann 😉 . Und mit hoher Wahrscheinlichkeit ist eine vorausschauende Planung beim Gemüsebeet anlegen mit mehr Erfolg verbunden. Deswegen gibt es diesmal einen richtigen Plan auf Papier.
Das habe ich also für die erste Hälfte des Jahres geplant und teilweise auch schon ausgesäht. Den Spinat habe ich Ende März ausgesäht. Er ist bis jetzt gut aufgegangen und bietet eine gute Orientierung, wenn ich die restlichen Samen ausbringe. In der zweiten Aprilwoche habe ich den größten Teil der C-Reihen mit Samen versorgt. Zumindest die Radieschen haben sich schon gezeigt. Die Zwiebeln wurden auch schon gesteckt.
Für die Tomaten habe ich als Vorkultur bzw. Gründunger und lebendige Mulchschicht Ackerbohnen gesteckt. Sie sollen den Boden mit ihren Wurzeln auflockern und die in Symbiose lebenden Knöllchenbakterien sollen den Boden außerdem mit Stickstoff versorgen. Die selbe Vorkultur habe ich für die B-Reihen mit Kohl und Sellerie gewählt. Als Gründünger verwende ich sonst gern Gelbsenf. Bei Kohlgewächsen soll darauf verzichtet werden. Grund sind die Erreger der Kohlhernie. Diese Erreger befallen Kreuzblütengewächse, wozu auch Kohl und Gelbsenf zählen. Um die Gefahr zu minimieren, versuche ich bei Kohl auf andere Kreuzblütengewächse als Gründunger zu verzichten.
Der gewünschte Effekt einiger Mischkultur-Kombinationen
Möhren und Zwiebeln
Die klassische Mischkultur, die auf Nachfrage sogar meine Großeltern kannten. Die Möhren sollen abschreckend auf die Zwiebelfliege und die Zwiebeln abschreckend auf die Möhrenfliege wirken. Gleiches gilt für Pastinaken. Als Mischkulturpartner können auch andere Zwiebelgewächse wie Lauch eingesetzt werden. Noch mehr Infos findet Ihr in unserer Mischkulturtabelle
Kohl und Sellerie
Kohl ist beliebt. Besonders beliebt bei der Raupe von Kohlweißlingen. Sie ist zwar sehr schön anzusehen, aber auch sehr sehr hungrig. Um der Ursache für massenhaft hungrige Raupen vorzubeugen, soll Sellerie helfen. Sein Geruch soll den Kohlweißling so sehr verwirren, dass er die Kohlpflanzen nicht erkennt und somit keine Eier legt. Keine Eier keine Raupen. Weniger kahl gefressene Kohlblätter. Meine Versuche Sellerie anzubauen, waren bisher eher weniger erfolgreich. Deswegen habe ich diesen Effekt bisher noch nicht auskosten können. Vielleicht klappt es ja dieses Jahr. Tomaten sollen den selben verwirrenden Effekt auf Kohlweißlinge haben. Deswegen habe ich diese in die Nähe des Spitzkohls gesetzt.
Dill soll eine ähnliche Wirkkung wie Sellerie haben. Deswegen habe ich Dill mit Kohlrabi in eine Reihe gesät. Mal sehen wie es ausgeht.
Gleichzeitig soll Kohl den Sellerie gegen Sellerierost schützen. Win-Win würd ich sagen.
Salat und Radieschen in einer Reihe
Salat hat wie Spinat angeblich die Eigenschaft abschreckend auf Erdflöhe zu wirken. Deswegen habe ich beide Pflanzen einfach auf eine Reihe gesät. Wenn die Radieschen später weichen, hat der Salat noch Platz sich zu entfalten. Und Erdflöhe sollten keine oder weniger Löcher in die Radieschen knabbern.
Mais und Stangenbohnen
Zwei der drei Elemente der „drei Schwestern“. Der Mais ist eine schöne Bohnenstange. Dafür versorgen die Bohnen den Mais mit Stickstoff, den er auch sehr gerne hat. Vielleicht werde ich Kürbise auch noch hinzupflanzen und die C-Reihen dann frei lassen, damit genug Platz für das Dreiergespann ist.
Das ist also der Plan, wie ich dieses Jahr mein Gemüsebeet anlegen und die Reihenmischkultur testen möchte. Ich werde im Laufe des Jahres berichten, wie der Plan in der zweiten Hälfte ausehen wird und wie sich alles entwickelt.
Welche positiven Nachbarschaften nutzt ihr erfolgreich in eurem Garten. Wie plant ihr eure Mischkultur? Was beachtet Ihr beim Gemüsebeet anlegen? Lasst es uns wissen! Wir freuen uns immer über neue Anregungen und Ideen.
Verlinkt bei EiNaB & Gartenglück
Liebe Laura,
Ich versuche, meine Hochbeete auch besser zu planen und bin noch in der Lernphase, was wann am besten gepflanzt werden soll. Eine gute Beschriftung beachte ich auch und einen Plan habe ich auch gemacht, sonst wird es schnell chaotisch. Ich bin gespannt, ob das mit dem Sellerie und Dill hilft. Im letzten Jahr war der Kohlweißling sehr aktiv im Hochbeet.
Liebe Grüße
Steffi